Nach vielen Jahren Arbeit an Projekten im und für das Web, angefangen mit »Old-Style-Tabellenlayout« und statischen Websites, später per HTML5 und CSS3, führte der Weg zu dynamischen, responsiven Websites auf Basis von TYPO3 bzw. WordPress. Doch es fing nicht sofort im Web an: Ein Werdegang.
1990
Der Beginn: Studiengang „Informatik“ an der FH Anhalt in Köthen
Am Anfang standen die Grundlagen: Programmiersprachen, Datenstrukturen, Datenbanken, Automatentheorie, Rechenzentrumsbetrieb. Und auch schon Künstliche Intelligenz. Ja, genau die… Jedoch versprach die Disziplin zu dieser Zeit noch keine bahnbrechenden Erfolge, wie dies heute der Fall ist. Die Ein- und Ausgabe beschränkte sich meist noch auf Text in der Kommandozeile von Terminals. E-Mails zu schreiben war sperrig.
Bis es für den Informationsaustausch über das noch recht überschaubare weltweite Netz plötzlich auch Grafiken und anklickbare Links gab: Im Mosaic-Browser. Jetzt wurde es interessant, versprach doch erst das Aufkommen grafischer Benutzerschnittstellen ein intuitives Nutzererlebnis.
1994
Erstes Projekt: Interaktives Stadtinformations-System der Stadt Köthen
Im Zuge enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Köthen und der ortsansässigen Fachhochschule entwickelte der Studiengang Informatik unter Professor Eckart Seiffert im Rahmen eines größeren Semesterprojekts ein interaktives Informationssystem für Besucher der Stadt. Technische Basis war Macromedia Toolbook, die beiden herausragenden Merkmale die Auswahl der Angebote per Touchscreen sowie die nächtliche Fernaktualisierung der Inhalte per Modem.
Verschiedene Gruppen kümmerten sich um die Bestandteile, Teamwork war angesagt. Die Gestaltung der Benutzerschnittstelle war meine Aufgabe: Große, flächige Buttons in einem quadratischen Raster mit optischen Tiefeneffekten; das Spiel mit Schatten und Farben, die Auswahl des Bildmaterials.
1995
Aufbaustudium „Design-Informatik“ an der Burg Giebichenstein
Reines Programmieren war nicht mein Ziel – das Zusammenspiel von Programmierung und Gestaltung der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine reizte mich mehr. Der von Prof. Dr. Peter Kolbe an der Halleschen Kunsthochschule (damals noch »Hochschule für Kunst und Design«) ins Leben gerufene Studiengang versprach in meinen Augen die perfekte Symbiose von Programmierung, Design und interaktivem Handeln.
Hier setzte die 3D-Grafik-Bibliothek »Inventor« von SGI an, mit der ich eine 3D-Szene aus Knoten (Nodes) erstellte und mit sogenannten Manipulatoren Eigenschaften von 3D-Objekten direkt in der Szene ändern konnte. Meine Diplomarbeit zum Thema vertiefte meine Arbeit damit und schloss mein Studium in Köthen ab, um nahtlos an der BURG mit derselben Technologie weiterzuarbeiten.
1996
Projekte im Bereich 3D-Modelling, Animation und Interaktion
Im Studiengang »Designinformatik« war eine enge Zusammenarbeit von Programmierern und Gestaltern unabdingbar, um den künftigen Nutzern der hierbei entstehenden Anwendungen ein ganzheitliches Erlebnis zu bieten. Ich konnte hier einerseits meine gestalterischen Fähigkeiten vertiefen, andererseits auch Erfahrungen mit anderen Programmiersprachen und -umgebungen sammeln. Eine erste, konkrete Anwendung dessen war die Erstellung von Lehrsoftware für die Zahnimplantologie.

Die Ausbildung von Zahnärzten auf dem zu dieser Zeit noch recht jungen Gebiet beschränkte sich meist auf ziemlich blutige Lehrvideos (in schwarz/weiß war es erträglicher…). Mit den im Studium erworbenen Kenntnissen und Techniken erstellten wir ästhetisch ansprechende Anwendungen mit Macromedia Director (2D) sowie Alias (3D-Modelling) und SGI Inventor (3D-Interaktion), die wir unter anderem auf der Internationalen Dentalmesse »IDS« in Köln präsentierten.
1998
Mitgründer und Gesellschafter der
»vr|fabrik« in Halle (Saale)
Es kamen weitere interessante Projekte hinzu, womit die Entscheidung fiel, sich mit drei weiteren Designinformatik-Absolventen auszugründen. Als »vr|fabrik virtual reality und multimedia GmbH« bezogen wir unsere Räume in die Friedenstraße in Halle.
Neben 2D- und 3D-Modellierung, -Animation und -Interaktion eröffneten sich neue Bereiche: Webpräsenzen mit Contentmanagement-Systemen, Internetshops (auf Basis von vShop und Intershop), digitale Kataloge, Oberflächen für Steuerungssoftware, 2D-Spiele, Lernsoftware, Interaktive Touchscreen-Anwendungen sowie Animationen, z.B. für Messeauftritte.
Kunden waren neben Firmen aus der Medizintechnik-Branche unter anderem der Leipziger Zoo (Webauftritt), der Hallesche Zoo (erste Generation der Touchscreen-Anwendungen im OG des Raubtierhauses) sowie Schulbuchverlage (interaktive Lernsoftware).
>2005
Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Rechenzentrum der BURG
Die Erfahrungen, die ich während meiner Zeit in der »vr|fabrik« im Umgang mit den neuen Technologien gesammelt hatte, konnte ich nun wiederum in die Lehre einbringen: Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Multimedia|VR-Design an der Halleschen Kunsthochschule bei Prof. Anette Scholz brachte ich angehenden Designern Grundlagen der Medieninformatik, Webprogrammierung (u.a. JavaScript, HTML, CSS) sowie Grundlagen des Contentmanagements mit TYPO3 bei.
Weiterhin übernahm ich im Hochschul-Rechenzentrum der BURG Aufgaben zur Programmierung mit PHP, mySQL und PostgreSQL sowie bei der Einführung und Anpassung von Hochschulverwaltungssoftware. Später kam die technische Betreuung der Webpräsenz auf Basis von TYPO3 hinzu sowie verschiedene Projekte zur Digitalisierung der Hochschule, z.B. Cloudlösungen und Dokumentenmanagementsysteme.